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#30 Unsichtbar (gemachte) Erntearbeiter*innen in Österreich

#30 Unsichtbar (gemachte) Erntearbeiter*innen in Österreich

44m 29s

Erntearbeiter:innen aus Rumänien, Bulgarien, Serbien, der Ukraine und anderen Drittstaaten sind die ersten, die unser Gemüse berühren und die unsere Nahrungsmittelsversorgung sicherstellen. In der Pandemie waren sie „Systemerhalter:innen“, bei Ausbruch des russischen Angriffskriegs hatte man Sorge, dass sie ausbleiben werden. Sie stehen bei jedem Wetter auf den Feldern, oft rund um die Uhr. Die entsprechende Wertschätzung und Entlohnung bleiben aber oft aus, und auch an der Durchsetzung ihrer Arbeitsrechte hapert es. Warum das so ist und wie das die der Kampagne „Sezonieri“ durch Aufklärung, Lobbying und Sichtbarmachung ändern will, erklärt mir die Journalistin und Aktivistin Sónia Melo in dieser Folge....

#29 Wie kann eine globale Erinnerungskultur an Flucht und Vertreibung gelingen?

#29 Wie kann eine globale Erinnerungskultur an Flucht und Vertreibung gelingen?

45m 18s

Können wir aus der Geschichte und den Geschichten der Gewalt für die Gegenwart lernen oder zeigen uns aktuelle Ereignisse, dass wir als Menschheit immer wieder kläglich an diesem Anspruch scheitern? Wie eine globale Erinnerungskultur gelingen kann und warum sie demokratiepolitisch notwendig ist, zeichnet die Historikerin Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrum München, in ihrem Buch „Gewalt und Gedächtnis“ (2023, Hanser Verlag) nach. Mit ihr spreche ich über die (Un-)Möglichkeit des Erinnerns an Flucht und Vertreibung und die intergenerationale Verantwortung für stete Humanisierung angesichts von Terror, Gewalt und Genozid.

Fragen, Anregungen, Feedback, und Beschwerden an aufnahmebereit@wu.ac.at

Twitter: J_Kohlenberger

Instagram: judithkohlenberger

„Aufnahmebereit“ entsteht...

#28 600 Tage ukrainische Flucht nach Österreich

#28 600 Tage ukrainische Flucht nach Österreich

54m 38s

Mehr als 600 Tage dauert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nun schon und seit mehr als 600 Tagen sind tausende ukrainische Frauen und Kinder in Österreich. Ihr anfänglicher Wunsch nach rascher Rückkehr hat sich in dauerhafte Bleibeabsichten gewandelt. Wie es Ukrainer*innen in Österreich heute geht, was die Flucht mit Ehen und Familien gemacht hat, und wann die Fluchterfahrung zur Ressource werden kann, das bespreche ich in dieser Folge mit Alisa Khokhulya, die mit ihren beiden kleinen Kindern aus Cherson nach Wien geflüchtet ist. Heute arbeitet sie als Lehrerin und hat ein Informationsnetzwerk für andere Flüchtlinge aufgebaut.

Fragen, Anregungen, Feedback,...

#27 Zufluchtsort Israel

#27 Zufluchtsort Israel

49m 55s

Die Eskalation des Nahost-Konflikts hat auch Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen jüdisch, muslimisch und christlich geprägten Menschen in Europa. Gewalt in Sprache und Tat gegen jüdisches Leben nimmt zu, genauso wie Ressentiments gegen Flüchtlinge und Migrant*innen aus muslimischen Ländern, denen der „eingewanderte“ Antisemitismus“ zugeschrieben wird. Haben „wir“ Österreicher*innen unsere Vergangenheit also aufgearbeitet und den Antisemitismus überwunden? Wie werden Juden und Jüdinnen und Palästinenser*innen gleichermaßen politisch instrumentalisiert? Und woraus kann man in Zeiten wie diesen noch Hoffnung für Menschlichkeit und Frieden schöpfen? Diese und weitere schwere Fragen bespreche ich mit Milka Haber von der jüdischen liberalen Gemeinde in Wien.

Milka Haber...

#26 Sehnsuchtsort Deutschland?

#26 Sehnsuchtsort Deutschland?

48m 10s

Isabel Schayani, Journalistin beim Westdeutschen Rundfunk in Köln, ist bekannt für ihre preisgekrönten Berichte von den EU-Außengrenzen und aus humanitären Krisengebieten, zuletzt aus der Ukraine. In ihrem neuen Buch „Nach Deutschland: Fünf Menschen. Fünf Wege. Ein Ziel“, erschienen bei C. H. Beck, gibt sie Menschen, die nach Europa flüchten, ein Gesicht und eine Geschichte. Wir sprechen über die Realität an der Peripherie unseres Kontinents, das Schwanken vieler Flüchtlinge zwischen Hoffnung und Resignation und den hohen moralischen Preis, den Europa zu Schutz seiner Grenzen bereit ist zu zahlen.

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„Aufnahmebereit“ entsteht...

#25 Unsere Wut könnt ihr haben

#25 Unsere Wut könnt ihr haben

39m 27s

Was haben Rassismus, Wut und Widerstand miteinander zu tun? Diesem Spannungsgeld widmet sich die Philosophin, Autorin und Public Speakerin Amani Abuzahra, eine der bekanntesten Referent:innen zum Thema anti-muslimischer Rassismus in Österreich, in ihrem neuen Buch „Ein Ort namens Wut“ (Kremayr & Scheriau, 2023). Amani spricht mit mir über die „feeling power“ der weißen Dominanzgesellschaft, über Wut als aktivierendes Gefühl und Kraftort, und warum Fremdenhass im Grunde immer Selbsthass ist.

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„Aufnahmebereit“ entsteht im Rahmen eines Wissenschaftsvermittlungsprojekts an der WU Wien und wird ermöglicht durch die Förderung „Vom Wissen der Vielen“...

#24 Der migrationspolitische Herbst

#24 Der migrationspolitische Herbst

33m 54s

Zurück aus der Sommerpause bespreche ich die großen migrations- und asylpolitischen Themen des Herbsts: Warum kommt es zu immer mehr Ankünften auf Lampedusa und wie geht Italien damit um? Wie wird es mit dem Asylkompromiss der EU weitergehen? Wohin verlagern sich Schlepperrouten innerhalb Österreichs? Welche Bleibeperspektive haben ukrainische Vertriebene? Wie lange noch müssen wir „Migration und Asyl trennen“? Und wird das Thema Asyl die Wahlkämpfe zum Europäischen Parlament und zum Österreichischen Nationalrat dominieren? Das und noch mehr erfahrt ihr im Saisonauftakt!

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„Aufnahmebereit“ entsteht im Rahmen eines Wissenschaftsvermittlungsprojekts an der...

#23 Warum die Gen Z migrantisch ist

#23 Warum die Gen Z migrantisch ist

43m 21s

In dieser Folge berichtet die Journalistin Emilija Ilic von den „Jugendstories“, einem Projekt der Arbeiterkammer Wien, welches sie als Social-Media-Beauftragte begleitet. Während der Pandemie und darüber hinaus erhielten Jugendliche und junge Erwachsene bei den „Jugendstories“ die Möglichkeit, selbst einmal im Mittelpunkt zu stehen, ihre Stimme hörbar und ihre Anliegen sichtbar zu machen; Trainings mit professionellen Schauspieler:innen sorgten dafür, dass daraus sogar ein Film ist entstand. Ich spreche mit Emilija über die Sorgen und Zukunftsfragen junger Menschen mit Migrationsbiographie und was es mit ihnen macht, nicht politisch mitbestimmen zu dürfen, aber im Alltag Ausgrenzung und Diskriminierung zu erleben. Und wir kommen...

#22 Ausnahmezustand an Europas Grenzen

#22 Ausnahmezustand an Europas Grenzen

56m 58s

Die Journalistin Franziska Grillmeier berichtet seit Jahren vom Ausnahmezustand, der längst zum Normalzustand wurde, an Europas Grenzen, zuletzt auch in ihrem neuen Buch „Die Insel“ (2023, C.H. Beck). Wir sprechen über das jüngste Schiffsunglück in der Ägäis, Push-Backs und systematische Gewalt, europäische Abschreckungs- und Abschottungspolitik und das Erstarken rechter Parteien in Griechenland. Und wir thematisieren, warum wir alle dafür die Verantwortung tragen und wie wir diese wahrnehmen können.

Franziska Grillmeier auf Twitter: @f_grillmeier

Franziskas Doku-Podcast „Memento Moria“ findet ihr auf allen gängigen Podcastplayern.

Franziskas Reportage zu Fluchtrouten in der Sahara: https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-05/niger-gefluechtete-wueste-sahara-route

#21 Spezialfolge zum Weltflüchtlingstag – mit Alma Zadić

#21 Spezialfolge zum Weltflüchtlingstag – mit Alma Zadić

27m 22s

In dieser Spezialfolge zum Weltflüchtlingstag spreche ich mit Justizministerin Alma Zadić, die selbst als Flüchtling aus Bosnien nach Österreich gekommen ist. Wir diskutieren Österreichs ambivalentes Verhältnis zur eigenen Geschichte als Aufnahmeland, wie man die Zugehörigkeit aller hier lebenden Menschen fördern kann und welche Rolle Österreich in der sich verschärfenden EU-Abschottungs- und Auslagerungspolitik spielt. Und Alma Zadić teilt, wie es ihr ganz persönlich an Tagen wie diesen geht, ist ihr doch das Schicksal, vertrieben zu werden und um Aufnahme ansuchen zu müssen, nicht fremd.